Konzept

Urban Gardening wird bisher häufig im Informellen oder in der Zwischennutzung auf innerstädtischen Brachflächen realisiert. KulturAcker geht hier neue Wege. Wir verfolgen einen konzeptionellen Ansatz, der im Kontext der professionellen ökologischen Erwerbslandwirtschaft entstanden ist. Die KulturAcker-Initiative plant das Konzept Mietgärten/Gemüseselbsternten, welches in den 90er Jahren in Wien entwickelt wurde, in Freiburg umzusetzen. Die Idee ist einfach und überzeugend: Ein Landwirt bestellt einen stadtnahen Acker und vergibt bereits mit Gemüse bestellte Gartenparzellen an interessierte Kunden. Diese schlüpfen für die Dauer eines Jahres in die Rolle des Kleinstbauern und können in der Parzelle ohne fachliches Vorwissen eine Vollversorgung mit saisonalem Ökogemüse erwirtschaften. Dabei wird der Gewinn an Wissen als wichtiger Teil der Ernte verstanden.

unspecified

Das Mietacker-Konzept zeichnet sich durch eine niedrige Einstiegsschwelle aus: die Mitgliedschaft ist jährlich befristet, der Zeitaufwand auf wenige Stunden in der Woche begrenzt und der Landwirt steht als kompetenter Ansprechpartner für alle Fragen rund um den Gemüseanbau zur Verfügung. Neben der Wissensvermittlung ist die wichtigste Aufgabe des betreibenden Landwirts die Bereitstellung von Betriebsmitteln wie Bewässerungstechnik, Dünger, Jungpflanzen und Saatgut zum Nachpflanzen. Die Kosten für die Teilnahme liegen dabei deutlich unter dem Wert des erwirtschafteten Gemüses, was den Garten für eine breite Bevölkerung attraktiv macht.
Das Projekt soll, über die Initiator*innen hinaus, gemeinschaftlich organisiert werden. Geplant ist die zeitnahe Gründung eines eingetragenen Vereins für die Trägerschaft, unter Umständen flankiert durch eine GbR für die Wirtschaftliche Tätigkeit (Landwirtschaft, Parzellenverpachtung). Angelehnt an das Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft wird allen Teilnehmer*innen die Möglichkeit gegeben, im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten oder ihrer eigenen Fachkenntnisse, zum Gelingen des Projektes beizutragen. Um auch einkommensschwachen Familien und Einzelpersonen die Möglichkeit zur Teilnahme zu ermöglichen, wurden verschiedene Anträge auf Fördermittel gestellt.